China
Unsere Reise nach China führte uns ausschließlich nach Peking – eine riesige Stadt, die im Zentrum aber gar nicht wie eine Millionenmetropole wirkt. Wir kommen aus der U-Bahn und denken wir sind irgendwo ganz draußen in einem unbewohnten Vorort. Obwohl zig Autos und Mopeds, Scooter an uns vorbei zischten, hörte man vom Verkehr kaum etwas. Die gesamte Stadt ist elektrifiziert. Komplett leise. Ansonsten macht uns China das Reisen nicht gerade leicht. Visa- und Mastercard? Funktionieren kaum irgendwo. Google, Maps, Übersetzer, YouTube, Netflix, etc.? Gesperrt. All unsere Reise-Apps, die in jedem anderen Land funktionieren, versagen auf ganzer Linie und die empfohlenen Alternativen – chinesische Super-Apps wie WeChat oder Alipay – sind kaum zu bedienen, wenn man kein Chinesisch kann. Ohne einen stabilen VPN läuft hier fast gar nichts und selbst damit ist es oft eine wackelige Angelegenheit. Das Problem ist, dass das gesamte System bereits auf diesen Apps basiert und selbst ein Taxi für den angeschlagenen Chris ins Krankenhaus zu organisieren ist nahezu unmöglich. Also zurück in die Vergangenheit des Reisens: Fragen, lächeln, Hände und Füße einsetzen – und hoffen, dass jemand ein bisschen Englisch spricht und uns hilft.

Chinesische Mauer
Weil hier tatsächlich jede Mauer eine chinesische Mauer wäre, wird sie eigentlich Great Wall genannt. Wir wählen einen besonders gut erhaltenen oder restaurierten Abschnitt der Mauer – mit Gondel! Zum Glück, denn es ist brutal heiß, und der Aufstieg zu Fuß hätte uns wahrscheinlich schon vor dem eigentlichen Spaziergang auf der Mauer umgehauen. Chris fühlte sich ohnehin gesundheitlich angeschlagen. Auch so ist die Wanderung entlang der Mauer unerwartet anstrengend: ewige Treppen, kniehohe Stufen, teilweise extreme Steigungen, nicht umsonst gibt es beim Wachturm 20 einen "Helden"-Stein, für all die, die es bis zur letzten Etappe geschafft haben. Kathi greift kurzerhand zur asiatischen Lösung gegen die Sonne: Ein Regenschirm als mobiler Schattenplatz. Funktioniert überraschend gut. Am Ende wartet zur Belohnung eine Sommerrodelbahn hinunter.




Peking
Wir schlendern durch die engen Gassen der Altstadt, zwischen roten Laternen und chinesischer Architektur. Ein paar Tage später landen wir wieder dort, wo keiner hinmöchte: im Krankenhaus. Dieses Mal ist Chris an der Reihe – 2 Tage hohes Fieber, Schüttelfrost und again, wollen wir das im Ausland lieber abklären lassen. Die erste Anlaufstelle ist ein regionales Krankenhaus, in das uns die Rezeptionistin schickte. Dort erleben wir eine medizinische Szene, die uns schlicht den Appetit nimmt. Wir entscheiden uns, die Behandlung zu verweigern – obwohl wir ohne funktionierende Apps noch nicht wussten, wo wir sonst hinsollen. Nach viel Suchen, Nachfragen (und dank ein paar netter Menschen) landen wir schließlich in einem internationalen Krankenhaus. Dort bekommt Chris aufgrund seines Blutbilds eine Infusion, die ihn wenigstens soweit wieder auf die Beine bringt, dass er sich im Hotelbett weiter auskurieren kann. Für große Ausflüge bleibt danach keine Energie mehr – vom Himmelspalast abgesehen, sehen wir von Peking leider nicht mehr viel.



