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Vietnam

Vietnam überrascht uns mit seiner Lebendigkeit, Vielfalt und unglaublichen Energie. Von den unzähligen Rollern über das weit verzweigte Mekong-Delta bis hin zu den charmanten Gassen von Hoi An oder den Kajakfahrten durch die Ha-Long-Bucht erleben wir ein faszinierendes Gesamtbild. Und ganz besonders wird die Reise durch den Besuch von Chrissis Mama. Es ist schon sehr cool, diese Erinnerungen gemeinsam abspeichern zu können. Und damit nicht alles komplett im Chaos versinkt, ist diese Etappe ein bisschen besser geplant … dachten wir zumindest. Schön langsam könnten wir dazulernen, was das Thema „Visum rechtzeitig ansuchen“ betrifft. Aber in letzter Sekunde hat sich doch alles gut ergeben – und es wurde ein wunderschöner Abschnitt unserer Reise.

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Ho-Chi-Minh City

Vietnam beginnt mit einem Zufall: Gerade als wir in Ho Chi Minh City ankommen, wird das 50-jährige Jubiläum der Unabhängigkeit gefeiert. Die Straßen im Zentrum sind gesperrt, überall tanzen Menschen – traditionelle Aufführungen, Trommeln, bunte Kostüme, sogar der berühmte traditionelle Mua Lan-Drachentanz wird gezeigt. Es wirkt festlich und voller Leben, aber auch ein wenig inszeniert – zu Ehren von Ho Chi Minh, der der Stadt vor 49 Jahren ihren Namen gab. Weiter geht’s ins Mekong-Delta. Hier wird ein Großteil des vietnamesischen Gemüses angebaut. Wir machen eine kleine Rundfahrt durch die Kanäle, trinken Honigtee, frisch mit Bienen und schauen zu wie Kokoscandy zubereitet werden – schön, ruhig, und ein angenehmer Kontrast zum Trubel der Stadt. Zurück in Ho Chi Minh City besuchen wir das War Remnants Museum – kein leichter Brocken. Die Bilder und Berichte aus dem Vietnamkrieg sind wie erwartet erschütternd. Es ist einer der ersten Konflikte, der fotografisch so umfassend dokumentiert wurde. Und die Bilder sprechen für sich. Auch wenn man sich das Leid der Menschen nicht mal ansatzweise vorstellen kann. Besonders wenn man bedenkt, dass die Verwendung von Agent Orange bis heute direkte Auswirkungen auf die hier lebenden Menschen hat. Wir brauchen ein bisschen… Später nehmen wir an einem vietnamesischen Kochkurs mit Marktbesuch teil: Wir lernen, wie man Green Mango-Salad zubereitet, Pho kocht und Bun Cha oder Bun Tofu richtig isst. Es ist schön, wie viel Liebe und vor allem Zeit hier ins Essen gesteckt wird. Wir lassen‘s uns schmecken.

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Hoi An

Dann geht’s weiter nach Hoi An… einfach magisch! Die Stadt wirkt wie aus einem Bilderbuch: Überall Laternen, romantische Gassen, Boote auf den Kanälen mit kleinen leuchtenden Lichtern. Wir basteln selbst Laternen, nehmen an einem vietnamesischen Kaffeekurs teil, radeln durch Reisfelder bis zum Meer – und werden immer wieder von tropischen Regenschauern überrascht. Egal – es gehört dazu. Und das berühmte Banh Mi, ein Überbleibsel aus der französischen Kolonialzeit, schmeckt halt wie ein gutes Sandwich. Wobei der obligatorische Koriander weiterhin nicht zu unseren Favorites gehört.

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Hanoi

Die Hauptstadt, wirkt wieder ganz anders – hektischer, voller Kontraste. Wir machen einen Abstecher nach Ninh Binh, erklimmen den Drachenberg, radeln durch kleine Dörfer und nehmen ein Boot durch Karstlandschaften. Zurück in Hanoi steht die Train Street an, ein Wasserpuppentheater (ja, weil’s eben Tradition ist) und lernen wie man Silberringe fertigt. Ein spannender Prozess. Und der berühmte Egg Coffee hat hier seinen Ursprung, auch wenn uns der in Ho Chi Minh City deutlich besser geschmeckt hat.

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Ha Long Bucht

Und dann: Eine zweitägige Cruise durch die sagenhafte Ha Long Bucht. Kajakfahren zwischen Kalksteinfelsen, Sonnenuntergang auf dem Deck, dazu ein paar Cocktails schlürfen – klingt kitschig, war aber einfach schön. Dann heißt es leider wieder einmal Tschüss sagen ☹ Es war eine wunderschöne gemeinsame Zeit, wir sehn uns ganz bald!

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Ha Giang Loop

Und wir machen uns auf zum Ha Giang Loop – die berühmte Motorradtour im Norden Vietnams. Ohne Führerschein. Keine Glanzleistung und leider nicht so einfach wie in Indonesien (haben wir erwähnt, dass wir dort als Deposit unseren Reisepass oder den Führerschein lassen mussten und sie verwirrt waren, warum beides für uns nicht wirklich eine Option war? Jedenfalls stieß unsere Begründung den Führerschein ja vorzeigen zu müssen, wenn uns die Polizei aufhalten würde, damals auf Unverständnis. Braucht man dort nicht, scheinbar...). In Vietnam ist das anders – hier gibt es offizielle Polizeicheckpoints. Trotzdem entscheiden wir uns gegen einen teuren Easydriver oder eine organisierte Tour. Die vom Hotel vorhergesagte Strafe ist günstiger als die Alternativen – also nehmen wir das Risiko in Kauf. Beim ersten Checkpoint bezahlen wir eine Strafe, die Beamten machen ein Foto von uns und schicken es an ihre Kollegen weiter. Danach werden wir noch vier weitere Male gestoppt – jedes Mal findet die Polizei glücklicherweise das Bild in ihrer WhatsApp-Gruppe, wir nicken freundlich, fahren weiter. Nicht unbedingt ein Vorbild, wissen wir – aber so war’s eben. Der Loop selbst führt teilweise an der chinesischen Grenze entlang. Hier heroben ist es noch ländlicher als überall sonst. Bis an die letzte Spitze des steilsten Berges sind Mais oder Reis angebaut. Alles wird händisch geerntet. Trotz all der Schönheit gibt es auch hier sichtbare Downsides: Hygiene und Tierwohl werden ganz klein geschrieben. Schweine und Hühner werden lebendig mit zusammengebundenen Beinen auf dem Gepäckträger des Mopeds oder auf dem Dach des Busses transportiert. Das Fleisch wird auf der Straße bei 36 Grad in direkter Hitze verkauft. Kinder laufen von klein auf mit ihren Buckelkörben die Straßen entlang und helfen bei der täglichen Arbeit. Uns ist bewusst, dass es bei uns früher wahrscheinlich ähnlich ablief – manche Veränderungen sind vielleicht aber gar nicht so schlecht.

©2024 by Kathi & Chrisi

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