USA
Hawaii
Hawaii ist ein Paradies, das man nie wieder vergisst, und unsere Zeit auf Maui und Oʻahu war Abenteuer und Entspannung zugleich. Wir fuhren durch üppige Regenwälder, entlang der spektakulären Road to Hāna, und standen vor den imposanten Gipfeln des Vulkans Haleakalā, wo der Sonnenuntergang einfach magisch war – auch nach einer erschöpfenden 18-Kilometer-Wanderung. Und haben wir schon die vielen Meeresschildkröten erwähnt? Unglaublich! Auf Oʻahu erlebten wir das lebendige Honolulu mit seinem berühmten Waikīkī Beach. An den Stränden zu surfen, wo alles anfing, auch wenn unsere Surfkenntnisse noch mehr als ausbaufähig sind. Wir tauchten tief in die polynesische Kultur ein und fragten uns immer noch, wie es den alten Seefahrern damals gelang, mit einfachen Booten über den riesigen Ozean zu navigieren und von der letzten polynesischen Insel Tonga mehr als 3.860 Kilometer zurückzulegen. Ein zufälliges Glück oder das präzise Wissen über den Sternenhimmel?

Wailuku
Endlich, endlich in Hawaii – und endlich wieder schönes Wetter! Unsere Reise begann auf Maui, wo wir in einem einfachen Hostel in Wailuku unterkamen. Die Atmosphäre dort war entspannt und unkompliziert, ein perfekter Ausgangspunkt, um das Iao Valley zu erkunden. Zusammen mit Volunteers aus dem Hostel fuhren wir auch an das andere Ende der Insel zum Schnorcheln. Was für beeindruckende "Avatar-Bäume" auf dem Weg zu unserem Spot! Anfangs war das stürmische Wasser etwas einschüchternd, aber wow – das schönste Riff! Noch völlig bunt, mit einer unglaublichen Vielfalt an Fischen, wie wir sie noch nie gesehen hatten. Für Chris war Schluss, als er die ersten Seeigel in unmittelbarer Nähe entdeckte, und er schwamm zurück ans Ufer, während Kathi gar nicht genug bekam. Es war einfach magisch, mitten im Riff und zwischen riesigen Meeresschildkröten zu sein, die gelassen an einem vorbeizogen. In ganz Hawaii gibt es strenge Vorschriften für Sonnencremes, um die Riffe nicht durch schädliche Inhaltsstoffe zu belasten. Maui ist nicht besonders groß und hat nur wenige Straßen. Auf dem Rückweg bekamen wir die Nachricht, dass die Straße nach Hause gesperrt war. Wir standen also ewig im Stau – doch keiner von uns murrte. Die Musik wurde aufgedreht, und wir feierten Party. Im Auto, neben dem Auto, und zwischendurch sprangen wir schnell ins Meer. Keine Zeit für schlechte Laune! Zum Glück konnte die Feuerwehr das Brush Fire schnell unter Kontrolle bringen, und wir waren erleichtert, dass alles glimpflich ausging.




Lahaina
Die nächste Woche verbrachten wir nordöstlich von Lahaina. Die Stadt selbst ist im August 2023 vollständig abgebrannt – eine Tragödie, die die Menschen vor Ort ständig begleitet. Dennoch sind sie auf den Tourismus angewiesen, um die Stadt wieder aufbauen zu können. Unsere Unterkunft lag direkt am Meer, was nach den Wochen des Campierens im Auto eine willkommene Abwechslung war. Besonders beeindruckend war es, die Schildkröten zu sehen, die ganz nah am Ufer entspannt im Wasser trieben. Chris entspannte stundenlang im Pool, denn die Wellen vor der Tür waren ein bisschen zu hoch, um wirklich abzuschalten. Kathi hingegen ging ungefähr 17 Mal am Tag nachsehen, ob eh keine Schildkröte am Land vertrocknet war oder Hilfe brauchte. Glücklicherweise funktioniert die Natur auch ohne uns Menschen, doch sie ließ es sich nicht nehmen, nach dem Rechten zu schauen – und es war ja auch wunderschön, die Tiere zu beobachten.




Kihei
Es gefiel uns so gut, dass wir unseren Flug nach Oʻahu verschoben, um noch eine Woche länger auf Maui zu bleiben. Dafür zogen wir nochmal um. Der Busfahrer ließ uns mit unseren großen Rucksäcken nicht einsteigen, also mussten wir wieder mal per Anhalter fahren – funktionierte aber problemlos, und wir kamen sicher an. Dieses Mal ging es nach Kihei, direkt am Meer. Ein netter kleiner Ort, wenn auch recht touristisch. Stört uns nicht, es war genug Platz für alle. Wir verbrachten einige ruhige und entspannte Tage, bevor wir für die letzten Tage ein Auto mieteten, um den Haleakalā-Nationalpark zu erkunden und die Road to Hāna zu erleben – ein perfekter Abschluss, bevor es weiter auf die nächste Insel ging. Die Tiki-Lounge wurde zu unserem Stammlokal und wir genossen das tägliche Abendprogramm. Witzigerweise fühlten sich die Hühner und Vögel, die in den Bäumen vor der Lounge lebten, von den Musikern herausgefordert und zwitscherten und gackerten umso lauter, je lauter die Künstler versuchten sie zu übertönen.




Haleakala
Der Haleakalā-Nationalpark ist im Grunde ein Vulkan mit einer beeindruckenden Kraterlandschaft. Obwohl wir eigentlich nur zum Sonnenuntergang hinaufgefahren waren, aber viel zu früh dran waren, starteten wir spontan eine Wanderung. Immer weiter führte uns der Weg in die surreale Landschaft, immer tiefer bergab. Dabei war uns durchaus bewusst, dass wir den gesamten Weg auch wieder hinauf mussten – doch die Umgebung zog uns einfach weiter. Gerade rechtzeitig erreichten wir den Gipfel wieder, um die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs zu genießen. Nach 18 Kilometern, völlig ungeplant und mit zu wenig Wasser, waren wir komplett erschöpft, aber glücklich. Die Aussicht und die unwirkliche Stimmung erinnerten ein wenig an eine andere Welt – vielleicht den Mars?




Road to Hana
Die Road to Hāna ist nicht einfach eine Straße, sondern ein Erlebnis. Über 103 Kilometer schlängelt sie sich durch dichte Regenwälder, vorbei an tosenden Wasserfällen, schwarz-roten Lavaküsten und zahllosen Kurven, die die Fahrt spannend und herausfordernd machen. Oft zweispurig, führen zahlreiche einspurige Brücken dazu, dass man regelmäßig auf den Gegenverkehr warten muss. Entlang der Strecke gab es süße Obststände und Farmers Markets, wo wir und frisch gebackenes Bananenbrot abholten. Jedenfalls war dieser Teil der Insel irgendwie so, wie man sich Hawaii vorstellt, oder wir uns zumindest vorgestellt haben, doch nach all den Kurven waren wir am Ende froh, als die letzte vorbei war.




Waikiki
Auf Oʻahu übernachteten wir in einem Airbnb direkt am Waikīkī Beach in Honolulu. Nicht mehr so naturbelassen wie in Maui, aber der Vibe stimmte. Wir strollten am ersten Tag nur so herum und ließen uns auf die lebhafte Umgebung ein. Wir überlegten lange, ob wir nicht an einem Lūʻau teilnehmen sollen, aaaber der Preis von 180 $ pro Person hat uns nicht ganz so überzeugt. Ein Lūʻau ist grundsätzlich ein festliches Abendessen, bei dem ein in einem Erdofen gegartes Schwein, das sogenannte Kalua-Pig, serviert und nebenbei eine Hula-Show präsentiert wird. Die Hula-Show hat uns doch irgendwie gereizt, denn obwohl man sich das manchmal so vorstellt, tanzen die Hawaiianer genauso wenig den ganzen Tag in Blumenketten und Grasröcken, wie wir rund um die Uhr in Tracht umherlaufen. Jedenfalls kamen wir am ersten Tag in Honolulu gerade rechtzeitig an einem Lūʻau vorbei, wo wir zu unserer Freude die Hula-Show aufgrund des offenen Baustils des Marketplace ganz einfach und kostenlos in voller Länge anschauen konnten. Am nächsten Tag war Thanksgiving. Eigentlich hatte alles zu, und die Locals verbrachten den Tag mit ihren Familien. Nach einem entspannten Tag am Ala Moana Beach gingen wir ins Kino, um „Moana 2“ zu schauen, der gerade rausgekommen ist. Eine der wenigen möglichen Aktivitäten. Wir wollen kurz festhalten: Diese Kinositze könnten wir auch österreichischen Kinos vorschlagen.




Rund um die Insel
Vor 30 Jahren war Chrissis Familie mit einem guten Freund auch in Hawaii und verbrachte die Zeit dort bei George, dem Cousin des Freundes. Verrückt wie wir sind, dachten wir uns, es wäre ganz nett, ihn zu kontaktieren, um kurz zu quatschen, einen Kaffee zu trinken und ein bisschen was von Hawaii zu erfahren. Klingt vielleicht ein bisschen komisch, einen eigentlich Fremden zu kontaktieren, aber grundsätzlich ist es bei Couchsurfing ja auch nichts anderes. George freute sich sehr, von uns zu hören, und anstatt ihn nur kurz zu treffen, bot er uns an, uns die komplette Insel zu zeigen. Wir verstanden uns richtig gut und waren froh, einen einheimischen Guide zu haben. Unser Flug nach Neuseeland steht an. Beim Reisen wird man manchmal vielleicht zu entspannt und vergisst, dass man für das ein oder andere Land vielleicht doch vorab ein Visum benötigt. Ja, also kein Visum direkt, sondern eher eine Registrierung. Und wer hatte die nicht? Richtig, wir... So standen wir ohne Vorahnung, dass irgendwas schiefgehen könnte, mit Sack und Pack am Flughafen, wo uns bedauernd mitgeteilt wurde, dass wir nicht mitfliegen dürfen. Der nächste Flug erst in 4 Tagen. Sch... Kann ja nicht immer alles glatt laufen... Also NZeTA beantragt und zurück nach Waikiki. Auch wenn wir uns unglaublich ärgerten, wir könnten uns Schlimmeres vorstellen, als in Hawaii festzusitzen. George, dem wir die lustige, in dem Moment nicht ganz so lustige Geschichte ohne Erwartungen nur erzählen wollten, hat es sich netterweise nicht nehmen lassen, uns direkt vom Flughafen abzuholen und hat uns zu seinem Camping-Wochenende eingeladen, das er mit einem seiner Freunde geplant hat. Unglaublich lieb, dass wir da dabei sein durften. Das Gute für uns: Wir hatten dadurch nicht allzu hohe zusätzliche Kosten, die mit unserer miserablen Planung einhergegangen wären. Wir wurden sogar kostenlos auf den nächsten Flug umgebucht. Der einzige Haken: Wir standen nur auf der Warteliste und mussten bis 30 Minuten vor Abflug zittern, ob wir überhaupt mitfliegen können. Große Erleichterung, als wir dann tatsächlich im Flugzeug saßen. Es geht nach Neuseeland, jippii.



